Die Filiale Röslau

 

Geschichte

Von 1900 bis 1946 waren nur wenige katholische Gläubige in und um Röslau angesiedelt. Die seelsorgliche Betreuung übernahmen deshalb die Priester aus Marktleuthen. Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen jedoch viele Katholiken in die Gemeinde: Sowohl von Oberpfälzern, als auch von Spaniern und Italiern, die in den Porzellanfabriken Arbeit fanden. So stieg die Zahl der Gläubigen sprunghaft an. In Röslau existierte zu dieser Zeit kein Ort, an dem die Gemeinde sich zur Eucharistiefeier versammeln konnte. Die Gläubigen mussten nach Marktleuthen oder Weißenstadt ausweichen, um den Gottesdienst zu besuchen. Dies war aber keine Lösung, die den Bedürfnissen der stetig wachsenden Gemeinde gerecht wurde.

Die Verantwortlichen der Pfarrei Marktleuthen ersuchten das Bischöfliche Ordinariat um Erlaubnis, eine Notkirche aus Holz errichten zu dürfen. Diesem Antrag wurde nicht zugestimmt, sondern die Empfehlung gegeben, dass der Bau einer Kirche aus festem Stein in Angriff genommen werden solle. So wurde mit den Planungen einer dauerhaften Lösung begonnen und 1950 der Grundstein für die heutige Kirche und das angebaute Mesnerhaus gelegt. Nach wenigen Monaten konnte die Kirche bereits für Gottesdienste genutzt werden. Am 15. August 1953, am Hochfest der "Aufnahme Mariens in den Himmel", erfolgte durch Hw. Erzbischof Dr. Michael Buchberger die feierliche Weihe der Kirche. Die Gemeinde in Röslau ist bis heute eine Filiale der Pfarrei Marktleuthen, die auch die pfarrliche Betreuung innehat.
 

Kirchenbau

Der Architekt Dr. Ing. Richard Dagostin, der später auch die Kirchen in Kirchenlamitz und Marktleuthen plante, entschied sich beim Kirchenbau für eine klassische Hallenform, die in Presbyterium (Altarraum) und Kirchenschiff (Langhaus) aufgeteilt ist. Während das Presbyterium mit einem Kreuzgradgewölbe bedacht wurde, erhielt das Langhaus ein Tonnengewölbe in Sichtholz. An die Nordseite der Kirche wurde das Mesnerhaus angebaut. Neben den Räumen für die Sakristei verfügt es über mehrere Wohnräume. Im Dachgeschoss befindet sich ein großer Versammlungsraum mit Küche, der den Gläubigen als Pfarrheim dient.

Presbyterium und Kirchenschiff

Das alles dominierende Bild des Gotteshauses ist das dreiteilige Altarbild an der Stirnwand des Chores, das die Heiligste Dreifaltigkeit zeigt. Es ist ein Werk des Malers Karl Platzek aus Alteglofheim bei Regensburg. Unter dem Altarbild ruht auf einer Stehle aus Waldsteingranit das Tabernakel. Dieses wurde aus Messing gefertigt. Die beiden Flügeltüren wurden mit der Darstellung der "Verkündigung Mariens" geziert.

Das Zentrum bildet der Altar, der in schlichter Form aus Waldsteingranit gefertigt wurde. Die Beleuchtung des Presbyteriums erfolgt durch ein rundes Bundglasfenster auf der Südseite; in ihm ist der Heilige Geist als Taube dargestellt. Der Altarraum öffnet sich durch einen Triumphbogen ins Kirchenschiff. An der rechten Seite steht eine Holzkanzel, die vormals mit der Kommunionbank verbunden war. Diese ist nicht mehr erhalten.

Links und rechts neben dem Triumphbogen wurden halbrunde Nischen in der Wand geschaffen, in denen die Holzplastiken der "Schutzmantelmadonna" und des "Johannes des Täufers" eingelassen sind. Beide Figuren wurden vom Bildhauer Karl Bornschlegl aus Burglengenfeld geschnitzt. Im Kirchenschiff steht ein einfaches Gestühl aus Fichtenholz, in dem ca. 100 Gläubige Platz finden. An der Rückwand des Kirchenschiffes wurde die Empore eingezogen. An ihrer Brüstung sind die Bilder der zwölf Apostel angebracht, die ebenso wie das Altarbild von Karl Platzek gemalt wurden. Er schuf auch die vierzehn Kreuzwegbilder, die an den Wänden des Kirchenschiffs zu finden sind.
 

Orgel

Bei der Anschaffung der Orgel traten erhebliche Probleme auf. Die Orgelbaufirma, die ursprünglich mit der Erstellung beauftragt war, ging insolvent. Die Fertigstellung übernahm der Orgelbaumeister Wolfgang Schober aus dem niederbayrischen Plattling. Die Orgel wurde im Juli des Jahres 1989 aufgestellt. Sie hat eine mechanische Spieltraktur und verfügt über fünf Manual- und ein Pedalregister.
 

Glocken

Im Dachreiter der Kirche sind zwei Glocken angebracht. Die größere Glocke mit ca. 125 kg trägt das Bild der Schutzmantelmadonna und die Aufschrift "Maria, breit den Mantel aus" (Ton e'). Die kleinere Glocke wiegt ca. 75 kg. Auf ihr ist das Bildnis des Kirchenpatrons Johannes des Täufers angebracht und es steht geschrieben "Bereitet den Weg des Herrn" (Ton g'). Die beiden Glocken wurden in der Gießerei Karl Czudnochowsky im oberbayrischen Erding am 14. Mai 1959 gefertigt.
 

Taufstein

Der Taufstein hat die Grundfläche eines Sechsecks und besteht aus heimischem Granit. Auf der Frontseite wurde ein Symbol für die göttliche Dreifaltigkeit eingearbeitet. Er ist eine Arbeit der Firma Oppenrieder aus Kirchenlamitz, die ihn 2001 in der Kirche aufstellte.

 

Anfahrt

Die Katholische Pfarrkirche in Röslau finden Sie unter folgender Adresse:

Kirchberg 5

95195 Röslau