Ausflug ins Fichtelgebirgsmuseum nach Wunsiedel

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„Senioren Club 60 und Frauenbund Weißenstadt gemeinsam on Tour“

Am Mittwoch, den 09. November 2022 machten sich die Senioren des „Club 60“ Weißenstadt gemeinsam mit den Damen des KDFB Zweigvereins Weißenstadt auf den Weg nach Wunsiedel. Mit Privat-PKWs starteten die elf Teilnehmer mit Gemeindereferent Thomas Kern, der den Halbtagesausflug organisiert hatte, um miteinander das Fichtelgebirgsmuseum in Wunsiedel zu besuchen.

Die knapp zweistündige und äußerst interessante Führung, geleitet von der Museumsleiterin Frau Zehentmeier-Lang, führte durch das Sigmund-Wann-Spital, einem großen Gebäude mit einer Ausstellungsfläche von über 3.000qm Fläche. Mit der dazugehörigen Kirche diente das Spital früher als Unterkunft für zwölf unschuldig in Not geratene ehrsame Handwerker. Sie lebten in klosterähnlicher Gemeinschaft und hatten jeden Tag für das Seelenheil Sigmund Wanns zu beten. Die Besucher bekamen im Museum unter anderem einen guten Einblick in die frühere Nutzung der Gebäude mit Brüderstube, Schwarze Rauchküche, Bierkeller und Bruderschlafstube. Weitere Informationen gab es für die interessierten Museumsgäste in die Regional- und Kulturgeschichte des Fichtelgebirges. In den Räumlichkeiten ist vom Mittelalter bis in die frühe Neuzeit in aufwändigen Inszenierungen die Entwicklungsgeschichte des Fichtelgebirges vom Ruhrgebiet des Mittelalters bis in das aufkommende Industriezeitalter präsentiert. Auch Persönlichkeiten wie Jean Paul oder Alexander von Humboldt werden in ihrer Bedeutung für die Region im Museum vorgestellt. Vor allem der 1763 in Wunsiedel geborene Schriftsteller Jean Paul erlebte zwei Hungersnöte hautnah mit, eine als Kind (1770/71) und eine große Hungersnot als Erwachsener (1816/17). Weiter erfuhren die Museumsbesucher von Frau Zehentmeier-Lang, dass auch ein Weißenstädter im Museum verewigt ist, nämlich der Nagelschmied Johannes Hess mit seiner „Eisernen Hand“. Bei den bayerischen Unruhen um die Burg Waldeck verlor der Nagelschmied Johannes Hess 1704 seine Hand durch unsachgemäße Handhabe einer Muskete. Um weiterhin seinen Beruf ausüben zu können, fertigte er sich eine 800g schwere Handprothese an, welche im Museum ausgestellt und zu bewundern war. Am Ende der kurzweiligen Führung bestaunten die Besucher noch diverse Krippendarstellungen, u.a. die große Rawetzer Landschaftskrippe mit Krippenfiguren aus gebranntem und bunt bemaltem Ton.

Nach der Museumstour führte der Weg der Gruppe um Reiseleiter Thomas Kern ins Bräustüberl nach Schönbrunn, wo man sich in gemütlicher Runde austauschte und mit einem leckeren Abendessen für die Heimfahrt stärkte.

Hier finden Sie den Bericht in der Regensburger Sonntagszeitung (Bistumsblatt) v. 19./20.11.2022.